Essen-Rüttenscheid, November 2007
Das Zeus Projekt in der Käthe-Kollwitz-Schule in Essen-Rüttenscheid der Klasse 4c will anhand von vier Phasen-Arbeitschritten den Schülern das Thema "Planung" spielerisch näherbringen.
Projektbeschreibung:
Das durch die Klassenlehrerin initiierte Zeus-Projekt war methodisch in vier Abschnitte aufgeteilt:
Einführung in die Thematik, Bestandsaufnahme, Zonierung und Ideenentwicklung. Die Bearbeitung sollte fächerübergreifend stattfinden, d.h. Aspekte des Mathematik-, Deutsch-, Sachkunde- und Kunstunterrichts aufgreifen. Im Vorfeld entschied die Klasse, zu Gunsten der Förderung der Teamarbeit auf die vorgesehene klasseninterne „Vorauswahl“ zu verzichten: Ihr Entwurf für den Schulhof sollte ein gemeinsamer Entwurf werden.
In der ersten Phase wurden die Schüler in die Thematik „Planen“ eingeführt. In mathematischen und praktischen Übungen behandelte die Klasse u. a. das Messen und das auch für viele Erwachsene komplizierte Thema „Maßstäbe“. Auf dieser Grundlage haben die Kinder anschließend die Bestandsaufnahme und deren Dokumentation weitestgehend selbständig in Kleingruppen durchgeführt. Im nächsten Arbeitschnitt sammelten die Schüler typische oder wünschenswerte Schulhofstätigkeiten (in Form von Tätigkeitswörtern) und ordneten sie im Plan einander zu. Diese Tätigkeiten wurden anschließend gemeinsam atmosphärisch zoniert. Den Schülern wurden nahe gelegt, die damit verbundenen Visionen möglichst frei zu formulieren. Anschließend sind die Ideen für den künftigen Schulhof in Kleingruppen entwickelt und in kleinen Beschreibungen und skizzenhaften Bildern dargestellt worden. Entstanden ist die Idee eines Schulhofs, den die Kinder am liebsten den ganzen Tag lang nutzen möchten, weil er unterschiedlichste Aktivitäten in entsprechend gestalteten räumlichen Atmosphären ermöglicht. Zu Gunsten eines solchen „Schulhofs für den ganzen Tag“ haben die Kinder die bisherige Schulhoffläche um einen kleinen Teil des unmittelbar angrenzenden Parks erweitert, der dort bislang kaum genutzt wird.
Beschreibung der Ideen:
1_BEWEGEN, AUSTOBEN
Die Rennbahn
Auf der Rennbahn, die aus rotem Kies besteht, ist ein Kreis und in der Mitte ist der Wurfplatz und Weitsprung. Der Kreis in der Mitte ist aus Gras und der äußere Kreis ist mit einem Zaun umrandet.
In unserer Spielecke kann man sehr gut Fußball spielen, weil sie sehr groß ist: Sie hat die Hälfte eines richtigen Fußballplatzes. Unser Fußballplatz ist sehr grün. Übrigens gibt es auch noch ein großes Schachbrett mit Figuren. Nun kommen wir zum Klettergerüst; besonders dies wird den Erstklässlern gut gefallen. Bei der Kletterwand kann man 1m hoch klettern. In einem kleinen Haus kann man auch Squash spielen.
(Elton Kelmendi, Lazaros Lazaridis, Lars-Marian Schauries, Timo Kockelke)
Die witzigsten Rennbahnen der Welt
Es gibt einen Sandkasten mit einer Schaukel. Die Riesenrennbahn, die auch durch den Sand führt, hat vier Fallen. Für die Rennläufer gibt es eine Krankenstation in der Mitte der Rennbahn. Ein paar Süßigkeitenkatapulte gibt es auch. Daneben gibt es eine Gokart-Bahn. In der Mitte der Gokart-Bahn ist ein See, in dem man im Sommer baden kann. In einem Haus an der Gokart-Bahn sind Süßigkeitenpistolen gelagert. Neben Rennbahn und Gokart-Bahn gibt es einen Hügel mit einem unterirdischen Treffpunkt. Dorthin führt ein Geheimtunnel, der in der Krankenstation anfängt.
(Adriano Wöltgen, Ahmed El-Daher, Vin-Phuc Tran, Vincent Kataikko)
2_VERSTECKEN, ENTDECKEN
Urwald
Der Zaun besteht aus gefällten Bäumen. Am Eingang werden links und rechts zwei große Bäume gepflanzt. In der Mitte ist ein großes Klettergerüst. Die Rutsche am Gerüst führt zu einem Weg. Jede Leiter oder andere Attraktionen führen zu anderen Wegen. An einem der Wege verläuft ein schmaler Bach, wo man nur mit Steinen rüber kommt. Die Steine müssen fest im Bach sitzen und groß sein.
Schilder zeigen die Lebensgefahr. Der Boden ist mit einer dicken Schicht Sand bedeckt. Auf dem Weg verlaufen Wege aus Erde. In einer Ecke ist eine unheimliche Steinhöhle. Dort entsteht die Quelle des Baches.
(Hanna Hartmann, Jeannie Bertelmann, Julia Demant, Kathinka Neuhaus)
Lianen, die an den dichten Bäumen befestigt sind, kann man zum Klettern benutzen. Die Lianen sollten nicht so hoch befestigt werden, weil es für die Kinder gefährlich ist, wenn sie ausrutschen oder runterfallen. Man sollte auch Leitern anbauen, damit sie in den Baum können. Oder ein Baumhaus sollte dabei sein. Tannen und Eichen müssen dabei sein, weil sie sehr groß und stabil sind. Dichtes Gestrüpp muss möglichst hoch sein; Hecken, Büsche, Gras, Bäume möglichst dicht.
(Elias Fasching, Konstantin Gohl, Sven Werner)
3_AUSRUHEN, ERHOLEN
Igelschlafplatz
Dort haben wir ruhige Musik. Mit bequemen Matten in zwei Farben, sie heißen gelb und grün. Mit Sträuchen und Blumen. Mit vielen Büchern. Die Matten haben Kissen und ein Dach, was immer im Sommer elektrisch verschoben werden kann. Zwischen den Toiletten ist ein Eingang und wenn man durch den Eingang geht ist dort eine bestimmte Stelle für Schlafen, Lesen und Ausruhen. Darum ist eine Umgrenzung mit Sträucher und ein Dach.
(Liza Schonlau, Metusala Dikobe Kwedi, Nikolaj Perelmouter, Sadjad Hadjizadah)Wenn man rein geht, sind auf der rechten Seite 100 Decken und ganz viele Riesenmatten und Kissen. Auf der linken Seite ist das gleiche. Wenn man gerade aus weiter geht ist ein ganz großes Regal mit vielen Büchern. Und wenn man jetzt nach links guckt, sieht man die Schlafecke.
(Cenkay Arik, Pauline Münch, Anna Philipp, Sandra Bruchhausen)
Preisverleihung:
Am 1. April 2008 erhält die Klasse 4c den 1.Preis für Ihre Arbeit! Wir freuen uns mit den Schülern über die Auszeichnung für den "Schulhof für den ganzen Tag". Das Preisgeld und einen Klassenausflug wurden den stolzen Schülern überreicht.
Veranstalter/ Partner/ Sponsoren:
JAS e.V. in Zusammenarbeit mit der Käthe-Kollwitz-Schule in Essen-Rüttenscheid
TeilnehmerInnen:
Kinder der Klasse 4c
BetreuerInnen:
Päivi Kataikko (JAS e.V.) und Ingrid Ermisch-Rohnstock (Klassenlehrerin)
Links: