April 2011
Vom 7.-13. April 2011 entdeckten deutsche und israelische Jugendliche gemeinsam die Stadt Potsdam. In dem Workshop „Mein Raum, Dein Raum“ sollten die Jugendlichen mit Hilfe von Fotografie, dem Bau von Modellen und durch Zeichnungen Räume und Orte in der Stadt bewusster wahrnehmen. Ebenso setzten sie sich mit der Entstehung und Qualität bedeutungsvoller Orte auseinander und entwickelten durch die Planung von Interventionen eigene Vorschläge für Orte in Potsdam-Babelsberg.
Ein spielerischer Zugang zum Thema Stadtwahrnehmung erfolgte durch die Aufgabe, mit der Fotokamera oder dem Handy „Gesichter einer Stadt“ festzuhalten. Durch die Kamera wurde die Stadt im Ausschnitt und damit konzentrierter wahrgenommen. Gleichzeitig haben die Jugendlichen eigene Gesichter mit Augenpaaren gestaltet und somit die Veränderung von Stadt durch kleine Intervention selbst erfahren können.
In der zweiten Aufgabe beschäftigten sich die Jugendlichen mit Räumen, die ihnen persönlich viel bedeuten. Sie wurden aufgefordert ein abstrahiertes Modell – also ein Modell, das sich auf die wesentlichen Qualitäten dieser Orte beschränkt - zu bauen. Die Aufgabe war Anlass vieler interessanter Gespräche über Erinnerungen, Heimat, Kindheit und hierfür prägende Räume. In einem weiteren Schritt wurden die Modelle im Stadtraum platziert; in eine Umgebung, die zur Atmosphäre des persönlichen Ortes passt oder gegensätzlich zu ihr ist.
Zum Abschluss haben die Schüler in deutsch-israelischen Teams Räume für Jugendliche in Potsdam-Babelsberg entworfen. In Collagen wurden die Erkenntnisse über angenehme Raumqualitäten verarbeitet und mit einem Programm für das Zusammentreffen Jugendlicher gefüllt. Es entstanden Vorschläge für eine Skaterbahn, eine Karaoke-Bar, ein Batgirl-Treff oder ein Bespielungssystem zum Aufenthalt auf dem Weberplatz in Babelsberg mit Bühnenelementen, Sitzelementen, und Rasenflächenelementen. Teilweise gelang es den Schülern durch die Abstraktionsübung von feststehenden Bildern (z.B. für ein Cafe) und durch die Konzentration auf ein abstraktes räumliches Thema oder auf wenige, wesentliche Materialien tatsächlich neue „junge“ Räume zu entwerfen.
TeilnehmerInnen:
24 Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren
Ort:
Kunstschule Potsdam, Karl-Liebknecht-Straße 135, Potsdam-Babelsberg
Kooperation und Organisation:
F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz?,
Kunstschule Potsdam e.V.
Team:
Andrea Benze, Angela Uttke